Urlaub

Freitag, 18. April 2008

In den letzten Zuegen

Spät aber besser als nie hier nun der Bericht der letzten Tage in Charlotte, NC.

Gezwungenermaßen begannen also die Rueckkehrvorbereitungen im Maerz. Aber Knicker sorgte mir Ihrem Besuch fuer willkommene Ablenkung. Waehrend ich im Buero damit beschaeftigt war mein Schreibtischchaos mehr oder weniger abzuarbeiten und meine Nachfolgerin anzulernen und alles nach Plan lief (meiner Meinung nach) stand Knicker bereits am Flughafen Charlotte und gab sich dem Grossstadtflughafenflair hin - unfreiwillig. Ich hatte wohl die Uhrzeit falsch notiert, oder amerikanisch, wer weiss das schon... Mit einer Stunde Verspätung und ein Erinnerungsanruf später raste ich also mit meinem geliebten Gefaehrt durch die Stadt. Ohne ein Zusammentreffen mit meinen Cop-freunden konnte ich dann Knicker in die Arme schliessen.

Warmes Wetter und kein Regen. Ab nach Hause hiess es dann. Ein bisschen spärlich eingerichtet sah meine Wohnung aus, aber die wichtigsten Gegenstaende waren ja noch vorhanden (Bett, Kuehlschrank, Couch und Laptop).

Waehrend ich am naechsten Tag im Buero saß, erhielt ich schwer motiviert klingende Mails und Anrufe von Knicker: typisch europäisch, wo kann ich joggen, wo ist die Yogamatte und wo das Fitnessstudio. Zurueck zu Hause hatte ich dann aber doch ein Dejavu: Couch, Sex and the City, weniger motivierte Knicker "Like a bump on a log.":-) Auch nach Abschluss meiner "Forschungsreise" konnte ich nicht endguelitg feststellen, ob dies nun der amerikanische Einfluss ansich oder der meiner Wohnung war.

Wir Maedels genossen auf jeden Fall die Vorzuege des amerikanischen Lebens ohne Einschraenkung: Concord Mills Outlet (und beide ein Paar Cowboyboots reicher, Knicker ich hoffe du traegst sie mit Stolz), Five Guys Burger, Massage, Smoothie fat free mit extra Proteinen und allem was man sich sonst noch so vorstellen kann, Bobcats vs. Atlanta (auch hier wieder erneut Probleme mit dem Rucksack - europäische Unart, verwirrte Blicke der Security Guys), Brixx, NoDa mit Fish Tacos, Wise Guys (Zusammentreffen mit Russ, der als Quoten Ami herhalten musste), Abschiedsvorgluehen mit neuen Praktikanten zu Haus und Abschiedsparty mit Must-have-Taxifahrt mit Abdi aus Djabudi, Djabudi im Coyote Joes.

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Es war nochmal eine wirklich schoene Zeit und erst recht mit dir Knicker! :-)

Fazit (denn wir lernen ja nie aus):
1. Rucksäcke sind böse, gehören in die Kategorie "Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht!" wenn nicht sogar schon auf die "Wie erkenne ich einen Terroristen?"-Liste.
Tip: Einfach unter einem Arm tragen als Handtasche, sodass der Securitymensch geschickt getäuscht wird.
2. Bewegung kann durch ein Extra Large Protein Fitness Smoothie ohne Belastung der Knochen ersetzt werden.
3) Es regnet einfach nie, und das kann man auch schön von Innen (wahlweise Wohnung oder Shopping Mall) feststellen.
4) Chlor in den Ice cubes und der Cola macht schoen.
5) Stiefeltrinken (Miller light, wenn das die Bayern wuessten) verbindet Kulturen (ich raeume ein, dass das Wort "Kultur" hier ein wenig sinnendfremdet wurde). Ruhrpott, Bayern, UK, USA waren begeistert bei der Sache. Vielleicht sollte es doch ein "Beerfest" (Weltmeisterschaft im Biertrinken) geben.
6) Das Coyote Joes rockt, und es gibt keinen besseren Weg als mit Abdi im jammenden Taxi zu Herrn Marley dorthinzugelangen.
7) Abercrombie Mitarbeiter muessen an Gehirnschwund und Verätzung der Nasenscheidewand leiden. Wer hat den bloß gesagt, dass es eine gute Idee ist zusätzlich zu der nervtötenden Musik auch noch alle Klamotten und den Rest des Ladens mit Parfum der Eigenmarke einzunebeln. Kopfschmerzen innerhalb von 5 Minuten garantiert.

Es war eine schöne Woche, natuerlich! Rike

P.S. Der Bericht liess so lange auf sich warten, weil ich den herben Verlust sämtlicher Coyote Joes Abschiedsfotos (ja es wurde nur mit meiner Kamera fotografiert) und der Knicker-Rike Fotos verkraften musste...schnell an was anderes denken und schlauer werden! Wirklich schade :-(

Mittwoch, 5. März 2008

Oceans 6 - or "Las Vegas looks the way you'd imagine heaven must look at night"

Auf zum letzten Trip, dem Abschiedstrip der USA Combo. Ein Jahr aelter war das Wochenende die beste Moeglichkeit zu beweisen, dass das nur auf dem Papier geschehen ist. Schon nach der Landung und einer gut gelaunten Begruessung ("Welcome to Vegas and good luck") schwang ich mich gut gelaunt aus dem Flieger unter die Sonne und die Palmen. Mit Otti gings in unser Hotel Monte Carlo direkt auf dem Strip. Nicht lang gezoegert und schon hatten wir ein Bier in der Hand, saßen auf dem Balkon des Bellagios und liessen uns von der Fountain Show vor dem Eiffelturm berieseln (diesmal zu dem Song "God bless America", hach nee, ist schon schön hier,wa!). Die Nachzuegler Steffi und Fabi kamen auch bald und nach schnellem Frischmachen starteten wir in unser Abschiedswochenende: gamblen, trinken, tanzen im Lax (ha, und ich musste wieder mal lachen, als der Club um 3 am Donnerstag schloss, von wegen Suedstaaten rocken nicht), tanzen im Pure (wenn nicht gerade die Menschen mit den Handtuechern unter den Fuessen meinten sie muessen mal wieder den Boden wischen), wieder gamblen, Achterbahn fahren, Hotels anschauen, Cirque du Soleil mal eben nebenbei, wieder trinken (ach ja, wo man geht und steht, draussen drinnen auf Klo halt ueberall, Beweis dafuer sind auch lauter verlassene leere Longdrinkglaese ueber das ganze Hotel und Casino ach was: den ganzen Strip verteilt), Autos gucken, wieder Hotels, shoppen, weisse Tiger schauen, unter Palmen schlendern und die Sonne geniessen, Mucke hoeren, tanzen, gamblen...naja, was man halt so macht. Und das war es auch schon...was heisst schon?! Die zur Verfuegung stehenden Stunden wurden gut genutzt. Freunde mit goldenen Handys und dicken Ketten, heisse Typen, abgewrackte Typen, Frauen ohne was an, Frauen mit was an, Nascar Fans- alle waren da und wir eben auch. Warum soll man ueberhaupt noch nach Europa?
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Hier ist Rom gleich neben Venedig und Paris, ganz zu schweigen von New York gleich gegenueber. Dazu noch hunderte Hochzeitspaare an der Bushaltestelle oder in der Ford 350 Truck Limo! Nichts was es nicht gibt und alles in Laufweite.

Auch kleine Enttaeuschungen wie: es gibt nur McGriddle bei McDonalds um 7 Uhr frueh, wenn einem der Hunger vom Black Jack Tisch weggetrieben hat oder dass der Club Donnerstags um 3 schliesst, oder das ein Tag auch hier nur 24 Stunden hat, wurden weggesteckt. Mit links, immer weiter nur nicht im Zimmer bleiben.

und ja auch von mir kommt nochmal der Spruch: What happens in Las Vegas stays in Vegas! ... weil es so schoen ist!

Vegas wir sehen uns bald wieder, Rike's Place to be (Karren, Achterbahnen, Palmen, Sonne, Trinken, Tanzen und gaaaanz viele Lichter? Was will die Rike mehr?!)!

Fotis sind drauf...aber ihr muesst wohl mal selber hin!

Mission accomplished!
Machtet jut, bis die Tage, rock on, Rike

Dienstag, 18. Dezember 2007

900 Meilen WWW - Winter Weekend in Washington

Dies wird ein kurzer BLOG Beitrag, aber dafuer habe ich mich ausschweifend bei den Bildbeschreibungen ausgelassen.

An diesem Wochenende stand George besuchen auf dem Plan. Nachdem ich fuer die ersten 15 Meilen aus der Stadt raus bereits 2,5 Stunden gebraucht habe, verliess mich mein Glaube, dass ich noch nach Washington (450 Meilen) kommen wuerde, aber es hat dann letztendlich doch geklappt. Am Samstag machten sich Otti und ich auf Richtung Innenstadt, schliesslich sollte es ja ein Kulturwochenende werden und die Zeit war eng bemessen.

Die Kurzfassung ist: Es macht Spaß 20 Meilen zu laufen an einem Tag, unendlich viele Gebäude (auffällig oft mit Säulen) anzuschauen, japanischer Tourist zu spielen und alles zu fotografieren, "such den Terroristen oder den Sniper" zu spielen, aber das ganze wäre bei etwas angenehmeren Temperaturen (Charlotte du bist so wunderbar!) doch noch spaßiger gewesen.

Washington ist definitiv eine Reise wert und sogar auf der "moegliche Wohnorte in den USA"- Liste wiederzufinden.

Sonntag war das Wetter dann noch unangenehmer, aber dank unserer positiven Energie kam dann doch noch die Sonne heraus.

faehnchen

Fazit des Trips: Immer wieder schön mit Otti unterwegs zu sein! Washington ist ein einziges "historic site"! Säulen sind wichtig und jeder Präsident braucht ein Denkmal (Bush würden wir vorschlagen à la Münchhausen, aber auf einer Rakete und "yieha" brüllend)! Amerikaner sind die schlimmeren Japaner (...was das fotografieren angeht! Selbst auf dem Arlington Memorial Cemetery wurde das ununterbrochene Geknipse nicht unterbrochen!)! Ein weiteres Wochenende, das ich nicht missen moechte!

Donnerstag, 29. November 2007

Can y'all feel the heat?

Welcome to Miami! Was soll ich sagen, Charlotte am Mittwoch war warm, aber es ging noch wärmer- in Miami.

Und schon der Flug war wieder einmal ein Erlebnis (deshalb sind wir ja alle hier): ich fühlte mich so klein, das lag aber nach erneutem Umschauen im Flieger daran, dass ich mitten zwischen dem Frauenbasketballteam von South Carolina saß. 12 große Mädels mit sage und schreibe 16 Trainern und Trainerinnen. Nach einem North Carolina Basketball Spiel auf DVD und ausgiebigem Fachgesimpel bin ich nach angenehmen zwei Stunden Flug in Miami angekommen. Wiedersehen mit Urlauber Nummer zwei Otti und gefühlte 10 Stunden Fahrt mit den ÖFFENTLICHEN VERKEHRSMITTELN nach Boca Raton folgten. Da wurden wir dann von Gastgeber Marc abgeholt. Ich war natürlich völlig falsch gekleidet, was mit bewusst wurde, als ich Mark im Floridaoutfit sah...ach ja es war ja warm!

Palmen, Wärme und ein wohliges Gefühl...das konnte nur ein gutes Wochenende werden.

Am nächsten Tag schmissen wir unsere weißen Körper erstmal in Boca Raton an den Strand. Natürlich war ich auch im Wasser - ist allerdings nur etwas für ein bisschen abgehärtete gewesen- und nicht jeder ist abgehärtet (nicht wahr Otti). Viel passiert ist nicht, aber ich konnte natürlich meiner Beobachtungslust fröhnen: künstliche Körperteile und Männer, die noch wissen, dass man mit einem Saxophonsolo am Strand Telefonnummern ergattern kann!
Saxophon-I
Aber nicht, dass ihr denkt, hier ist alles nur locker. Auch hier gibt es Regeln. Zum Beispiel darf man zwischen den aufgestellten roten Fahnen nicht im Wasser schwimmen. Warum? Weil sonst die Lifeguards auf ihren Türmen den Kopf nach rechts bzw. links bewegen müssten. Das wäre schlecht für den Nacken und die ausgeglichene Bräune. Einige Mutige oder auch Unaufmerksame Strandbesucher wagten sich trotzdem zwischen die Fahnen, was zu ausgiebigem professionellen Pfeifen von Turm 19 führte. Nachdem die Bürohaut prickelte und der Magen grummelte ging es auf Nahrungssuche, was sich an Thanksgiving garnicht als so leicht rausstellte. Alle Fast Food Ketten dieser Welt hatten geschlossen, aber auf eine ist Verlass: Mäckes! Dank Marcs Recherche konnten wir am Abend dann gemeinsam mit den neuen Infojahrnachfolgern in etwas bescheidenerer Art Thanksgiving mit etwas Essbarem im Restaurant feiern (kein 12kg Truthahn). Die New Yorker Bayernsippe (NY-Boca Raton mit dem Auto...da hilft auch ein Mustang nicht) ließ auf sich warten und das schon den zweiten Tag. Aber relaxt geht die Welt zu Grunde und so aßen wir trotzdem, aber mit anschließender Wiedervereinigung im Nachtleben Bocas ("sieht aus wie in Dubai").

Nicht, dass ihr denkt, dass wars: Freitag war der wichtigere Feiertag für den Amerikaner. Black Friday, der umsatzstärkste Einkaufstag in den USA. Mit Aktionen wie 10$ für 10 Minuten (grabsch was du kannst und schlag oder schieß dabei um dich...) sollten also alle mit Truthahn gestopften Familien zu Bewegung gezwungen werden. Aufgrund der zur Abwechslung mal gefüllten Parkplätze, war das wirklich der Fall. Wir fanden nach einigem Suchen dann auch einen Platz und liefen mindestens 5 Minuten zum Eingang der Mall. ...wie es war? Naja, was denkt ihr, wenn ihr hört, dass bei Gap die Mitarbeiter schon auf den Kleidungstischen standen und brüllten "Bringt mir das Wechselgeld hierher, wir machen jetzt überall Kasse"? Mehr oder weniger erfolgreich trafen sich fünf abgenervte Menschen mit regungslosen Gesichtern nach einigen Stunden wieder vor der Mall. Das Motto lautete "Schnell weg hier"! Wir wollten ja nicht, dass noch einer gewalttätig wird (ich war inzwischen mit einem Koffer bewaffnet).

Abends dann Boca Strand die zweite, und ich muss zugeben: es lässt sich hier schon aushalten. Vor allem bei einem Bierchen und Wärme mit dem Hintern auf weißem Sand und dem Meeresrauschen im Ohr. Vielleicht habt ihr Verständnis dafür, dass dieser Bericht etwas rosarot ist. Aber Halt: auch hier regnet es, was wir innerhalb von Sekunden zu spüren bekommen haben. Flucht ins Trockene!
infoyear-group-II
Samstag war dann endgültig der Tag des Sightseeings. Ab nach Miami an die Bay Side, mit der Metro durch die Stadt, umherschlendern und verwirrt den Weihnachtsbaum anschauen, der mitten in der Sonne glänzte. 66% der Bewohner sind Latinos, was dazu führte, dass mein Sprachvermögen teilweise etwas verwirrt war. In Miami ist alles anders, denn selbst die Polizistinnen werden anscheinend nach Körpermaßen eingestellt. Das dührt dazu, das manche männliche Mitmenschen den Autoritätspersonen auch mal mit verträumten Blick ins Victoria's Secret folgen- frei nach Will Smith "take a walk on the beach draw a heart in the sand - gimmie your hand - damn you look sexy - let's go to my yacht in the west keys"- nur das halt die Yacht fehlte. Auch der Oceans Drive und das Art Déco Viertel haben wir bestaunt, ich immer mit der leichten Angst von einer Kokosnuss erschlagen zu werden. Kokosnüsse gab es auf jeden Fall zu Hauf auf dem Bürgersteig. Nach der Tagestour ging es nicht etwa Richtung Bett, sondern Richtung Party. Vorher haben wir uns dann alle mehr oder weniger elegant auf dem Parkplatz umgezogen und sind dann gepflegt in eine Bar gegangen. So viele schöne Autos und so leckere Coktails- und natürlich die Jungs an meiner Seite sorgten schon mal für gute Stimmung. Doch noch war nichts geschafft, denn DJ Guetta legte im Cameo auf. Das durften wir natürlich nicht verpassen, und so trafen wir uns dort mit dem Rest der Floridacrew. Der Abend war super, alles andere kann man nicht beschreiben (oder ist gerade nicht abrufbar...)! Wir schlugen uns wie geplant die Nacht um die Ohren und flogen oder fuhren (der Jeserer-Clan on the road) wieder in die kalte oder zumindest kältere Heimat zurück.

Und so möchte ich ein ganz großes Danke an unseren Gastgeber Marc sagen und mit Kollege Will S. schließen:
"party in the city where the heat is on
all night on the beach till the break of dawn
welcome to miami
buenvenidos a miami
bouncin in the club where the heat is on
all night on the beach till the break of dawn"

Rock on, schlafen können wir auch später (zum Beispiel nächstes Wochenende)!
Rike (gesprochen auch gerne RAIKIE)

Samstag, 20. Oktober 2007

up and away

Wow, ehrlich gesagt bin ich immer noch sprachlos- so schön war das Albuquerque- Wochenende.

Am Flughafen dauerte die Suche nach meinen Gastgebern nicht lang, denn unauffällig waren sie nicht! Ein Ford Pickup samt Ballonkorb, Deutschland-, Warsteiner- und Albuquerqueflagge fährt doch nicht so oft hier umher. Ich wurde mit lautem Freudengejohle und weiteren Deutschlandflaggen und einer dicken Umarmung empfangen. Das Wochenende konnte nur gut werden (http://www.balloonfiesta.com/)!

Nach meinem ersten Biergelage hinterm Hotel mit den Jungs ging es morgens um 5.30am Richtung Festplatz. Nach ein bisschen frieren und dem ersten Kaffee starteten die Patrolballons und die Sonne ging hinter den Bergen auf. Dann haben wir uns fertig gemacht...ich habe wohl nicht wirklich geholfen, es aber wenigstens versucht. Und ich durfte gleich mit. Und so ging es schneller als gedacht auf meine erste Fahrt mit Hermann. Das ist wohl das schönste, friedlichste und gleichzeitig aufregendste was man erleben kann. Der ganze Himmel war bunt, aber wirklich der ganze. Von Höhenangst keine Spur. Es ging dann auch gleich im Rio Grande treiben...ein bisschen die Füße erfrischen im Ballonkorb. Ich spüre jetzt noch die frische Luft und die ersten Sonnenstrahlen. Die Landung fand ich dann schon aufregend, aber Hermann hat sich ja einen wunderbaren Platz zum landen ausgesucht: Victorias Secret. Anscheinend motiviert durch den Ort (und durch die sich anbietenden Helfer am Boden) legte er eine Bilderbuchlandung hin, trotzz wenig Platz. Ich war schwer begeistert und das wurde natürlich gleich genutzt, und so habe ich dann die Ehre (naja...:-)) gehabt den Ballon einpacken zu dürfen. Wenn ihr glaubt, dass es damit zu Ende war, dann liegt ihr falsch. Von Rio Rancho ging es im Korb auf dem Pickup mit Bier zurück nach Albuquerque. Die Sonne im Gesicht und jetzt auch den Wind. Wir hatten unseren Spaß. Stellt euch einfach die Weltmeisterschaftsparaden in Deutschland vor, nur mit schönerer Kulisse. Auf dem Platz gab es natürlich erstmal ein Frischgezapftes und...das hatte ich ganz vergessen...die TAUFE. Jetzt war ich wirklich aufgeregt, denn alle die mit im Zelt waren hatten ein schadenfrohes Grinsen auf den Lippen. Nicht nur ich konnte der Taufe nicht entrinnen. Aufgereit hörten wir dem Prayer der Zebras (die Starter, so etwas wie Fluglotsen und Koordinatoren auf dem Platz) zu:

"May the winds welcome you with softness.
May the sun bless you with its warm hands.
May you fly so high and so well that God
joins you in laughter and sets you gently
back into the loving arms of Mother Earth."

RioGrande

Und dann ging es los: Bier (natürlich dunkel) trinken und gleichzeitig in Bier duschen- fieses Gelächter und dann kam Thomas mit dem Eissack. Juchuh! Ach so, habe ich erwähnt, dass ich ein weißes Shirt anhatte. Natürlich wie immer richitg angezogen, die Rike! Dann wurde man gepinnt (eigentlich die Unterhose an die Hose, bei mir suchte man sich natürlich eine andere Stelle aus!) und eine weitere Neuigkeit: die Sachen durften 24 Stunden nicht ausgezogen werden!!!
Natürlich bekommt man bei der Taufe auch einen Namen und so dürft ihr mich nun immer ansprechen mit "Baronin Friederike, feurige Aeronautin der schönen Morgenfahrt mit Landung im Rio Grand, Wüstenfahrerin und Entlandung vor Victorias Secret in Rio Rancho". Allet klar?

Das ganze Wochenende war unglaublich und eine wirkliche Ehre, dass ich bis zum Ende komplett alles mitmachen durfte- schließlich war ja eigentlich nur eine Fahrt geplant und nicht 24 Programm! Ich hatte soviel Spaß mit den Jungs, dass ich ganz vergessen habe zu schlafen und mehr mit Aussicht geniessen und Bier trinken beschäftigt war. Schön war auch immer der Nightglow, der mir einmal ganz schönen Bauchmuskelkater beschehrt hat. Sogar das Autofahren hat Spaß gemacht: hinten auf dem Ballonsack auf dem Pickup mit Phil sitzen, ein Bier in der Hand, orangene Berge und Sonne und ab übern Highway...ach was anschnallen!!!

Ausnahmezustand in Albuquerque- nicht nur bei mir: die Polizisten haben Ballonpins gegen Sheriffsternpins getauscht. Alle hatten ein Lächeln auf den Lippen!

Die Laune wurde gedrückter, als es die ersten Unfälle gab und einer davon leider tödlich. Wir starteten aber noch einmal in der Wüste und ich hatte das Glück noch eine Fahrt erleben zu dürfen...mit Landung auf 3 Männern! Wenn das mal nichts ist!

Mit schwerem Herzen bin ich am Montag dann doch in den Flieger nach Charlotte gestiegen (ich möchte das schöne Gefühl der Geschichte nicht schmälern und erzähle nicht WIE lange ich auf dem Flughafen in Dallas gesessen habe!).

Danke an mein und die anderen Teams, ihr habt mir ein schönes, wenn nicht das beste Wochenende geschenkt!

Ihr rockt, Rike

Mittwoch, 26. September 2007

Fast and furious in San Francisco oder Rike the rain maker

So sitze ich also mal wieder am Flughafen, mitten in einem Pool von Geschichten. Arbeiterinnen, die nach Hause fliegen, Geschäftsmänner, die Trickfilme auf ihren Laptops schauen oder sich gegenseitig erzählen, wie busy und toll sie sind, Bandmitglieder, die natürlich trotz Dunkelheit Sonnenbrille tragen: eine auf der Nase und eine auf dem Kopf oder im Nacken. Soldaten, die Heilsarmee, ein paar 80er Jahre Rocker, der durchschnittliche amerikanische "sportliche" Familienpapa (etwas untersetzt, aber in vollem Sportdress), die 20 Mal operierte Tante, viele dicke und ein paar dünne Leute, farbige Mamas, alte Ladys und Strafgefangene, mit geschätzen 20kg Ketten am Körper und den dazu passenden goldketten behangenen Officers. Die letzte "Reisegruppe" ist übrigens mit mir geflogen...und deshalb wird einem nie langweilig. Es ist sogar richtig spannend, wenn man sich a la "Conair", "the Rock" und "der Pate" Geschichten ausdenken kann.

Nun aber los nach San Francisco:

Ich wurde von meinem persönlichen Guide Simon am Flughafen abgeholt (endlich mal normaaaale Leude!). Gemeinsam holten wir uns den billigsten, kleinsten Wagen. Auf dem Parkplatz liefen wir gespannt zu J26...schade, nicht der Mustang auf J25 und wohl auch nicht der Hummer auf J27. Mist, so klein, dass man nicht einmal die Schnauze sehen konnte...hm...aber einmal eingestiegen waren wir begeistert: "Herzlichen Glückwunsch, es ist ein Mitsubishi Eclipse mit schlappen 200 und PS und Sporttronic". Alle, die mich gut kennen, wissen, wie meine Mundwinkel aussahen und wie meine Autokaufpläne eine 180° Wende machten (den gibt es ja auch als Spyder).

Ab ging es nach San Fran über den Embarcadero entlag der Bay, die ich schon aus dem Flugzeug bewundern konnte. Die Marina begutachtet und zu den Seelöwen gelaufen (dick und faul). Vom Hunger getrieben nach China Town und dann durch die Stadt cruisen, über die wunderbaren Hügel. Das ist wirklich einzigartig und unbeschreiblich schön. Selten, eigentlich nie, hat mir dieses Jahr Auto fahren so viel Spaß bereitet, wie an diesem Wochenende. Überall zunterschiedliche Häuschen, groß und klein, bunt und verschnörkelt. Nächster Stopp: Castro (Berlin Schöneberg in schön). Nach einem nicht eleganten aussteigen aus den Sportsitzen- das Auto quer zur Fahrbahn und Steigung (20%?)- streiften wir dann mit unserem Café Latte durch das Schwulen- und Lesbenviertel. Sehr cool und ein weiterer sehr untypischer Ort für Amerika. Aber ist ja auch klar: nicht nur die Obdachlosen bekommen in Amerika kostenlos Tickets nach San Fran, sondern auch alle Schwulen sammeln sich hier, notgedrungen?! Nach dem Spaziergang (laufen ist so schön) ging es auf die Twin Peaks mit 100 Pärchen. Simon und ich konnten hingegen unabgelenkt die beeindruckende Aussicht über die ganze Stadt und die Bay bei Nacht geniessen und Golden Gate Bridge bewundern.

Dank Simons grandiosem Orientierungssinn (hm... :-)) fanden wir dann irgendwann zu Simon nach Hause- nach Mountain View, Silicon Valley. Doch trotz später Stunde gab es noch eine Tour bei google samt auftanken mit frischem Saft. Jetzt könnt ihr euch meinen Kulturschock vielleicht ein wenig vorstellen (Saft, Schwule, google...)! Nach langem Quatschen und wenig schlafen ging es am nächsten Tag weiter- ach ja: IM REGEN!!! Natürlich, es regnet ja auch immer, wenn ich Charlotte verlasse.
Beach-north-california
Rein in den Wagen, wieder Café Latte, San Fran, dann Richtung San Jose durch die Eukalyptus Wälder Serpentinen fahrend und an den Strand. Dort haben wir doch tatsächlich die Sonne geniessen können und aus lauter Übermut die Füße im eiskalten Pazifik gebadet und einem hochmotivierten asiatischen Brandungsangler bei seinem "Baden gehen" zugeschaut. Nach der Ruhepause ging es weiter entlang der Küste, vorbei an Surfern und Kürbisfeldern zurück nach San Fran. Dort ging es fatalerweise in die Haight Street. Unter anderem habe ich natürlich den Charme genossen, Umzugspläne geschmiedet :-), und zwischendurch viel zu viel Geld für Schuhe ausgegeben. Nur wegen Simon oder Vera?! Weiter nach Downtown. Wir schlugen uns wacker im Obdachlosenspießrutenlaufen (das ist wirklich nicht leicht, ich erinnere an die kostenlosen Tickets) und entschieden uns gegen das cable car und für den Spaziergang zum Union Square, natürlich nicht ohne café latte.

Abends ging es dann noch mit Neil in Castro und Umgebung flanieren und beim Mexikaner essen. Irgendwann ging es dann auch ins Bett, denn schlafen muss selbst ich manchmal (ein bisschen). Morgens im gleichen Tempo weiter: Café latte, Bagel mit Ei und Richtung Flughafen- den Wagen schweren Herzens abgeben (das wurde nicht leichter, als die Servicedame die Tür gegen die Wand schlug, mir den Schlüssel aus der Hand riss und am Lack entlang kratzte).

Ebenfalls mit schwerem Herzen verabschiedete ich mich von San Fran und natürlich auch von Simon. Es war ein sehr schönes und lustiges Wochenende und ich war so beschäftigt, dass ich nur eine nicht nennenswerte Anzahl von Fotos geschossen habe. Fahrt am besten selber hin (und nach Chicago und an die Ostküste und und und).

Zurück in Charlotte mit einem weinenden und auch einem lachenden Auge (als mir nämlich um 22Uhr 90°F entgegenschlugen) ging es in mein Zuhaus.

Danke Simon (der dies ja sowieso nicht liest, aber vielleicht kannst du Vera, das ja ausrichten :-)) für ein super Wochenende, und für deine Geduld mit mir! CU in San Fran...(und dann möchte ich zusätzlich zu der Wohnung noch den Wagen und ein Segelboot in der Bay und und und)

Donnerstag, 23. August 2007

The Windy City

Chicago- ich komme! Letzten Freitag ging es auf in "die Stadt". Otti wurde als Fremdenführer auserkohren. Trotz des Regens und der kühlen Temperaturen (23°) machten wir uns auf die Socken.

...und Rike zog aus in die große Stadt. Am Freitag abend wurde getrunken und gegessen und ein Geburtstag gefeiert, dies alles noch im Vorort Schaumburg. Nachdem das Tanzbein geschwungen wurde (auch hier nahe der großen Stadt gingen um 2.30 die Lichter an), ging es nach anschließendem Sit-in bei Otti ins Bettchen. Ganz ohne schwitzen und ohne das staendige Rumoren der Ventilatoren und Klimaanlagen schlief ich wunderbar.

Morgens ging es Richtung Bahnhof: JA RICHTIG: Chicago verfuegt ueber öffentliche Verkehrsmittel. Ich kann euch aber auch hier leider nicht verschonen mit meinen anstrengenden Zwischenfragen. "WARUM muss man das Abteil auf 15° kuehlen?". Aber, das ist doch schon wieder ein Fehler. Fragen, die mit warum beginnen, wollte ich hier nicht mehr stellen! :-)

Durchgefroren kamen wir alle in Chicago City an (an dieser Stelle ließ sich wieder ein goldenes M in den´Zeitplan einfügen). Mit dem Stadttrolley ging es dann "for free" quer durch die Stadt. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich mich bereits in Chicago verliebt. Die Leute waren super und wirklich ungewöhnlich freundlich für Großstädter (An dieser Stelle Grüße und einen Wink mit dem Zaunpfahl an Berlin). Eigentlich gab es erstmal nur eins zu sagen: "GROß, hoch, witzige Trolleyfahrer". Vorbei an der Shoppingmeile Michigan Ave zum Strand Downtown. Also protzen können sie wirklich. Hier gibt es keine poplige Strandbar, sondern den ozeangleichen Lake Michigan mit samt dem passenden Strand, direkt neben den Skyscrapern. Ich erwähnte ja bereits das Wort GROß. Dort gab es dann auch eine Air Show, die ebenfalls GROß war. Filmreif flogen die Kampfjets in Formation zwischen den Skyscrapern in den Häuserschluchten- willkommen in Gotham City.
Rike-und-Otti-und-die-Bohne
Das Grinsen war auf meinem Südstaatengesicht eingebrannt, wahrscheinlich auch aufgrund der weniger tropischen Temperaturen und des ungewohnten Gefühls von Regentropfen auf der Haut. Lange konnten wir den Strand deshalb jedoch nicht genießen. Es ging weiter unter dem Motto GROß auf eines der höchsten Gebäude der Welt (Platz 16 Welt, Platz 4 USA), das John Hancock Center mit 344m (mit Spitze 458m) und ist damit höher als die Petronas Towers. Im 96. Stock genoss ich dann die leckerste Diet Coke der letzten Zeit, was wahrscheinlich eher an dem Sauerstoffmangel lag. Sofort setzt die "wie gestalte ich denn hier mein Schlafzimmer mit integriertem Arbeitszimmer"- Phase ein. :-) Bescheiden kommt nicht weiter.

Zurück auf dem Boden (der Tatsachen?!) erweiterte ich mein "Amerika-ein Dessertabenteuer" um ein Stück White Choclate Caramel Macadamia Nut Cheesecake aus der Cheesecake Factory. Bestellt ihr das mal: in der Schlange standen lauter vor sich hin murmelnde Leute, die immer wieder auf die weitentfernte starrten, um die extravaganten Namen zu verinnerlichen. Am Navy Pier stärkten wir uns mit Pizza, die jedoch für einige von uns überraschend klein ausfiel (Chicago Pizza), und so mussten wir, um dem Motto GROß gerecht zu werden, mit der Stretch-Limousine zur Bar fahren (Rush Street). Drei Jungs, ich, Miller light aus Sektflöten, 200 Fotos und viel Spaß innerhalb von 15 Minuten.

Die Laune war einfach zu gut, und so beglückte uns Petrus- ach nein hier macht das Herr Bush- mit noch mehr Regen am Sonntag. Der Millenium Park mitsamt der Bohne, der Al Bundy Brunnen, der Batmanfilmset und im Vorbeigehen die Getreidebörse wurden trotzdem besucht. Trotz Wasser in den Schuhen: Es lebe Chicago!
Die Partnerstadt Chicagos ist übrigens Hamburg.

Danke Otti!

P.S. Aufgrund der Wirkung, habe ich einen wesentlichen Teil dieses Wochenendes noch nicht erzählt. Die 12 Stunden Flughafen (Fr+So), das 45 Minuten im Flieger auf dem Rollfeld sitzen, die 1.000.000 verlorener Nerven, den plattgesessenen Po und das 50$ Taxi nach Haus werden nicht näher erläutert. Nur so viel: ES LEBEN DIE DOMESTIC FLIGHTS IN DEN USA!

Montag, 6. August 2007

Surf City, Topsail Island

Wissen die Franzosen eigentlich, dass der Atlantik auch pi-warm sein kann? Dass sie also die schlechtere Seite dieses Meeres abgegriffen haben?
Vielleicht sollte ich ihnen das nicht erzählen?!

Fakt ist aber, dass der Atlantik an der Ostküste der USA unglaublich warm ist. "Das ist doch kein Meer" war das erste, das mir in den Sinn kam, als wir uns in die Wellen warfen. Die Erfrischung war also nur abgemildert zu genießen.

Am Samstag ging es los Richtung North Carolina Beach. Das schöne an Charlotte (ich muss nach der vielen Kritik, auch von anderen Mitmenschen- siehe Ottis Blog, nämlich auch mal eine Lanze für Charlotte brechen) ist nämlich, dass es zwischen den Appalachen, die wir ja bereits besucht haben, und dem Meer liegt. Es ging erstmal nach Wilmington, wo wir uns mit den anderen vier Miturlaubern trafen (Nell, Marco, Birgit und Tobias). Wilmington ist auf jeden Fall eine Reise wert. Gestärkt nach einem amerikanisch gutem Mittagessen am Ufer und mit einem ersten Vorgeschmack auf das Meer fuhren wir weiter Richtung Topsail Island, bzw. Surf City.

Dort haben wir uns dann in unser bescheidenes Häuschen einquartiert (siehe Fotos) und genossen die grandiose Aussicht. Diese wurde uns zeitweise durch die nicht funktionierende Schiebetür zur Veranda erschwert(die wir dann bei dem dritten Öffnungsversuch vollständig zerstörten).

Alles sah aus, wie ein schöner Badeort, so wie ihr ihn alle kennt, nur in amerikanisch. Die Holzhäuser in allen möglichen Pastelfarben, natürlich kein Marktplatz und keine Fußwege, aber ein schöner Strand. Nicht nur das perfekte Haus, die schöne Aussicht und der kurze Weg zum Strand (endlich mal kein Autofahren) bereiteten uns gute Laune, sondern natürlich auch der in Fußweite liegende Liquorstore (ha, schon wieder kein Autofahren). Und so wurde dieses verlängerte Wochenende eine Zeit des Futterns, der Sonne, des Strands, der Wellen und des NICHT-Autofahrens. Ich habe das stundenlange Wellentauchen mit krebsroter Haut bezahlt, aber ich möchte die Zeit nicht missen. Dies ist hundertprozentig ein MUSS- Urlaubsort, für alle, die in die USA kommen und planschen wollen!

Mit einem Tränchen im Auge und dem geheimen Plan umzuziehen nach Surf Island und demnächst die 4 Stunden zur Arbeit zu pendeln, verabschiedeten wir uns schweren Herzens am Dienstag von Surf City!

P.S. Ach ja, bei mir gibt es ja immer eine Tierauflistung: diverse Graureiher, weiße Reiher, Waschbären, Muscheln, Seeschildkröten, Krebse auf Wanderung, Austern, Pelikane noch und nöcher, Schmetterling und springende Fische!
Die angekündigten Haie blieben aus!

Donnerstag, 28. Juni 2007

Urlaub auf amerikanisch Teil II

Nun dürftet ihr euch von dem ausführlichen ersten Teil des Berichtes erholt haben:-) und deshalb geht es weiter!

Wir verließen North Carolina und kamen nach Virginia. Ich verschone euch nun mit dem Naturgeschwärme. Zusammengefasst war es ein weiterer Tag voller Tiere (Schlangen, Schmetterlinge, Wild, Opossums, Squirrels, Truthähne, etc.), Bäume, Berge und Täler. Vorbei an Roanoke ging es weiter Richtung Natural Bridge, die auch aus einigen Filmen bekannt ist. Ach ja, noch habe ich nichts über die horrenden Eintrittspreise für alles in den USA erzählt. Dann wird es Zeit: Sobald ein Ort, ein Ding oder Ähnliches als Sehenswürdigkeit definiert wird (und das geschieht ziemlich schnell), werden Eintrittspreise verlangt. So mussten wir für die Natural Bridge (ein ausgewaschener Felsen an einem Bach) 12,- $ pro Person zahlen. Auch für den Blowin' Rock wurden 9,- $ fällig. Also, seid vorbereitet, wenn ihr mal auf Reisen in den Staaten geht. Aber die Natural Bridge hat sich gelohnt. Ein schöner Spaziergang zu den naheliegenden Wasserfällen war eine schöne Abwechslung zum sonst eher amerikanisch geprägten Urlaub (der sogenannte "Fahr- Urlaub"). Das künstliche Indianerdorf hatte zum Glück schon geschlossen (die Squaws kamen uns schon mit Turnschuhen und Rucksack entgegen). Als Nachtstation war dieses Mal Lynchburg, VA vorgesehen (als Ehrung unseres Lieblingscocktails, der aber natürlich aus Lynchburg, Tennessee kommt). Lynchburg ist eine wirklich schöne Stadt. Wir mieteten uns im Holiday Inn (es gab leider nirgendwo mehr Hostels) ein, und konnten so die Innenstadt per pedes durchqueren. Der Abend wurde mit Wendy's abgerundet. Am nächsten Tag das übliche Spiel, bis auf das Hotelfrühstück, was ja bisher nie mitgebucht war. Das war eigentlich auch gut so, wie sich dann herausstellte. Natürlich waren wir wieder mal mit europäischem Standard an die Sache herangegangen: Buffet? Nee, man konnte sich eins der gesunden Varianten des kontinentalen Frühstücks auf der Karte aussuchen, was im vorgegebenen Preisrahmen von 10,00 $ lag. Ein wenig enttäuscht stopften wir uns die Pancakes und den Joghurt rein, fühlten uns mal wieder 10 kg schwerer und machten noch eine Stadtbesichtigung, bevor es dann durch den George Washington National Forrest auf den Skyline Drive in den Shenandoah Nationalpark ging.

Der Eintritt fuer den National Park betrug 15,00$, die wir aber gerne dem ordnungsgemäß gekleideten Ranger (Yogibär) gaben. Es folgte ein noch ruhigeres Stück Straße in einem eher flacheren Gebiet. Noch mehr Tiere, noch bessere Luft. Nach ein paar kürzeren Wanderungen (Strenous trails) stoppten wir etwa auf der Hälfte des Skyline Drives, um im Bid Meadows Lodge zu übernachten (in einem Cabin Appartment mit Blick über den National Park!). Hier stellte sich dann auch heraus, dass "Wild sehen" (schau mal da, 'n deer [dier]!) nichts Tolles ist. Die Viecher stehen auf dem Parkplatz rum, oder direkt neben der Terasse, reagieren weder auf Geräusche, noch auf Bewegungen von uns. Fehlanzeige... vielleicht eine taub-stumme und sehr hungrige Sorte Wild.

Am nächsten Tag wurde unserer Naturteil des Urlaubs grandios von dem Erblicken eines Bären (ja ein echter, junger Braunbär...und keiner hat ihn tot geschossen -war ja auch kein Problembär, wie Bruno- das tun wir ja gerne in Deutschland.) gekrönt. Den Bären haben wir aber zugegebenermaßen nur entdeckt, weil diverse Autos bereits auf der Straße angehalten hatten, um die richtigen Urlaubsfotos für zu Hause zu knipsen. Das haben wir dann natürlich auch gemacht (das Foto mit dem schwarzen Fleck im Gebüsch).

Alles in allem ein wunderschöner Fleck Erde!

Aber noch waren wir ja nicht zu Hause, und so legten wir noch einen Zwischenstopp in Richmond ein. Und hier keine Empfehlung, sondern eine Warnung: kehrt niemals im Massad Hotel ein (Empfehlung des Lonely Planet)! Naja, das heisst, außer ihr moechtet den gezahlten Preis nach Beschwerde wieder zurückerhalten. Zufrieden und durchgeschwitzt (ja, ich boikottiere immer noch alle Klimaanlagen dieser Welt) kamen wir dort an und bezogen unser Zimmer. Die Fotos könnt ihr ja in der Gallerie bestaunen: nicht schoen aber selten- und das alles für den grandiosen Preis von 96$. Hier hat man die einmalige Chance mit den Beinen in der Badewanne auf Klo zu gehen (oder andersrum), Lungenkrebs und einen Hörsturz von der Klimaanlage zu bekommen, die NBA- Finals zu verpassen und einen bleibenden Rückenschaden zu bekommen.

Kurz gesagt: es war die Horrornacht schlechthin. Die Federn der Matratze hatten sich in unsere Bandscheiben gebort, die Hitze hatte unseren Körper ausgetrocknet, die Klimaanlage hat unsere Schleimhäute anschwellen lassen und geschlafen haben wir auch nicht wirklich. Nachts wurde Elmar dann vor dem Hotel Zeuge (vielleicht wird das aber auch extra für die Touristen inszeniert?!) des ersten Undercovereinsatzes der Polizei. Kurz die Fakten: zwei Farbige, ein fetter Cadillac, Zivilpolizisten, 2 gezogene Waffen (polizeiseitig), Verstärkung (auch polizeiseitig), Abtasten nach Waffen, Durchsuchung des Objektes (damit meine ich das Auto), höchste Anspannung, Alarmstufe rot, brandgefährliche Aktion...und ein abschließend gemurmeltes "Bitte weiterfahren!". Sowas kann man wohl getrost unter der Kategorie "Erniedrigung auf höchster Stufe" einordnen.

Richmond ist nicht nur aus diesem Grund KEINE Reise wert.

Mit Vorfreude auf zu Hause und vielen schoenen Gedanken über die Appalachen fuhren wir nach Charlotte zurück (zur Feier des Tages wurde zeitweise die Klimaanlage aktiviert)!

Es leben die Brunos dieser Welt! RIKE

Samstag, 23. Juni 2007

Ferien auf amerikanisch

Almost heaven, West Virginia
Blue rich mountains, Shenandoah River.
Life is old there, older than the trees,
Younger than the mountains, growing like a breeze.


Am 03. Juni ging es los zu meiner ersten Reise in den Staaten. Von Charlotte fuhren wir über die gewohnt schlechte Interstate nach Ashville. Das Rätsel der Interstate wird sich wahrscheinlich nie lösen: Wo kommen diese Millionen Reifenteile her, die ständig, und wenn ich ständig sage, meine ich das auch, auf dem Standstreifen oder auch mitten auf der Autobahn herumliegen? Wo sind die Autos und Trucks dazu? Bei dieser Anhäufung von Reifenteilen, trotz wöchentlichem Reinigen der Autobahn durch Sträflinge (Inmates working), muss die Wahrscheinlichkeit sehr hoch sein, das Platzen dieses Teiles mitzuerleben- doch Fehlanzeige. Lernt man in den Staaten das Fahren mit geplatzten Reifen in den Fahrstunden? Gibt es überhaupt Fahrstunden? Warum vergessen die Amerikaner die Reifen instandzuhalten, wo diese doch unübersehbar groß sind? Ein weiteres Rätsel ist das, der verlassenen Fahrzeuge auf dem Standstreifen. Auch diese gibt es zu Hauf. Meistens haben Sie einen Aufkleber von der örtlichen Polizei auf der Windschutzscheibe und- jetzt kommt der Rätselteil- eine Plastiktüte in der Fensterscheibe auf der Fahrerseite eingeklemmt. Nein, ihr Lieben, es handelt sich dabei nicht um den Airbag! Eine der möglichen Theorien (die Wege sind hier lang, und lassen viel Raum für Hirngespinste) ist die, dass dies das Zeichen für die Abschleppunternehmen ist, dass der Wagen freigegeben wurde. Hm, für weitere Vorschläge, oder aber auch die wirkliche Lösung, bin ich jederzeit offen.

Nach ca. 3,5 Stunden Fahrt sind wir dann in Ashville im ArtHaus (ja: hAUs) angekommen. Nach den ersten Wochen Charlotte mit samt seiner spießigen, sauberen, künstlichen, strengen Fassade konnten wir richtig Aufatmen, als wir in dieser Hippiestadt angekommen sind. Nicht nur, dass die Stadt von jungen Leuten und Cafés gefüllt war, sondern auch die hohe Anzahl an Künstlern (Tanz, Musik, Malerei) durch die ansässige Uni, trug dazu bei, dass man ein bisschen in das normale (aus der Sicht "Rest of the world, but not USA") Leben zurückkehren konnte.Nach einem weiteren schlechten amerikanischen Kaffee, der aber in Ashville natürlich ein bisschen besser schmeckte (die Psyche), wurde der Tag von einem perfektem Essen beim Asiaten (ein NICHT fritierter Fisch) und einem Reggaekonzert im Wildwings gekrönt. Wer hätte das in den letzten Wochen erwartet. Nachdem wir dann am späten Abend von dem Besitzer des ArtHaus Hostel über seine gesamten Familienverhältnisse und derzeitige laufende Gerichtsverhandlungen aufgeklärt wurden (aufgrunde des zeitlichen Ausmaßes seiner Schilderungen, musste er diese kurz unterbrechen, um seine Sinne in seinem Zimmer zu... na sagen wir mal, erweitern), schliefen wir zufrieden ein.

Am nächsten Tag ging es dann mit dem weißen Toyota Corolla (ich verweise so ausdrücklich darauf, um den aufregenden Charakter dieses Wagens zu betonen) auf den Blue Ridge Parkway. Diese öffentliche Straße führt durch die Apalachen von Süden nach Norden. Unser erstes Ziel war der Grandfather Mountain, was zugleich auch die höchste Stelle der Apalachen war (1800m). Auf dem Weg dorthin erkannten wir auch die Strecke wieder. Hier ist nämlich schon der gute alte Forrest Gump gelaufen (bestimmt war das ein europäisches Double...laufen, pfff). Nun wissen wir auch, warum er auf einmal keine Lust mehr hatte: bei dieser Steigung, wäre uns das wahrscheinlich schon viel früher so gegangen! Der Grandfather Mountain selbst, bot einen wunderbaren Blick über die blauen Berge. Ein weiterer Tag, der dazu beitrug, dass man sich ein wenig mehr im Gleichgewicht befinden konnte. Erst jetzt fiel mir auf, dass es in Charlotte nur künstliche Bäume gibt. Aber selbst diese Bepflanzung (noch konnte ich nicht nachweisen, dass das Baumaterial Plastik war) ist sehr rar. Auch die Luftqualität ist natürlich dank des Wetters und der großzügig bemessenen Abgase nicht gerade die Beste. So fühlten wir uns mitten in dem Biosphärenreservat einfach gut. Selbst meine ausgeprägte Lust am Autofahren wurde doch wieder zu neuem Leben erweckt. Selbst mit dem unsportliche Toyota machte das Serpentinen fahren einen Riesenspaß. Schon hier begegneten uns die ersten Motorradfahrer (natürlich nur Harleys)! An alle Moppifahrer: das ist die schoenste Motorradstrecke, die ich je gesehen habe. Nach unseren ersten Kilometern mitten in der Natur entschieden wir uns für Blowin Rock, NC! Dort nächtigten wir im Cliff Dweller's Inn mit Blick über einen See (natürlich mit der obligatorischen Fontäne in der Mitte. Zuviel Natur wäre unerträglich!) und die Berge. Der Hunger packte uns, und so aß Elmar die besten Rippchen seines Lebens und ich (weniger beeindruckend, I know) den besten Veggie- Burger (auch mit Raucharoma). Dazu gab es den besten selbstgemachten Ice Tea und Live Musik.So froren wir satt und zufrieden mit unseren Ice Teas in dem, wie immer, ausreichend gekühlten Bar-b-que Restaurant vor uns hin.

Nachdem wir uns entschlossen hatten den Fun Park Tweetsie (Goldschürfen und Indianer gucken) zu sparen, fuhren wir nach einem weiteren amerikanischen Kaffee mit wunderbarer Sicht von unserem Balkon aus weiter. Auf der Fahrt Richtung Blue Ridge PArkway bestaunten wir "Inmates at work", lauter Häftlinge und ein dicker Officer, die den Müll (also die Reifenteile) einsammelten, natürlich nicht der Officer, der hatte ja die Hände voll (na mit was denn wohl?). Wieder auf dem Parkway angekommen konnten wir wieder die Ruhe und die gute Luft genießen. Das taten wir wirklich. Wir durchquerten "Deep Gap", überquerten den Bluff Mountain und das Fox Hunter's Paradise. Wenn die Amis Parks anlegen, dann aber richtig: alle 2 Meilen mindestens gab es einen Aussichtspunkt. Wir fielen natürlich wieder unangenehm auf, da wir einige (nein nicht alle...) dieser Overlooks ansteuerten und den Blick über die Berge schweifen ließen. Einst stand genau hier ein Pinto (das ist ein Pferd) mit einem Indianer auf seinem Rücken. Beide überblickten das Land und schauten nach den herannahenden Büffelherden (ich habe mich integriert...)! Ach, ganz falsch. Der Amerikaner zeigte uns wie es richtig ist: kurz mit dem Auto an den Overlook fahren- kurz stehenbleiben- alle Familienmitglieder einmal staunen- weiterfahren. Der Trick: NICHT AUSSTEIGEN! Warum auch, man kann ja auch so alles sehen:-)!

(Für alle die denken, ich wäre negativ, würde mich nur aufregen, mich nicht integrieren, den sei hiermit nochmals versichert, dass dies so nicht der Fall ist! Ein bisschen schwarzen Humor darf ich mir doch bewahren. Der ist hier außerdem überlebenswichtig.)


Rundum zufrieden fuhren wir die Serpentinen entlang, genossen den Ausblick und die gute Lust unterlegt von Countrymusik- so wie sich das gehört. Selbst der Polizeiwagen, ein selten gesehenes Objekt in den Apalachen), der uns schon ein Weilchen folgte, konnte uns nicht mehr aus der Ruhe bringen. Wir waren ganz unseren Cowboy- und Indianerträumen ergeben. Bis das fast schon vergessene, jedoch gefürchtete 3 stimmige Hupen zu hören war (es ist wirklich genauso wie damals bei Ghostbusters!) und der Polizeiwagen hinter uns blinkte. Gerade noch kamen wir zum Stehen auf dem letzten Stück des Overlooks. Stille in unserem Wagen und leichte Unruhe...klopfen am Fenster-artig nicht bewegt- "Guten Tag, Führerschein"-die Hand an der Waffe- Elmar, total professionell und ruhig (alter Verbrecher!): "Der ist in meiner Hosentasche!" -langsames Greifen nach dem Führerschein- der Griff der Waffe wurde fester- Rike bewegte sich keinen Milimeter, selbst die Augen waren festgenagelt- Übergabe des Führerscheins-kritischer Blick-"wem gehört das Fahrzeug?- Mietwagen, der Vertrag ist in meiner Tasche im Fußraum- mein Einsatz: in Zeitlupe erneute Übergabe- "Geht es Ihnen gut? Ich bin Ihnen gefolgt und Sie haben mindestens 10 mal die gelbe Mittellinie überfahren. Ich möchte nur feststellen, ob alles ok ist!"- "Oh, sorry. Yes!"

Puh, fertig. Überlebt. Es ging eigentlich, denn der Polizist war ja anscheinend eher ein entspannter Bursche. Das Überfahren der Mittellinie hat sich aus dem Vermeiden der 0,5m- Durchmesser Schlaglöcher ergeben, aber das wollten wir dann doch nicht erklären. Dies ist übrigens endlich mal ein nachvollziehbarer Grund einen großen Pick-up zu besitzen! Nachdem die Stimmung dann doch getrübt war und der Indianertraum zerplatzt, machten wir uns auf Richtung Nachtlager: Mount Airy Spielort von Mayberry (Andy Griffith Show, 1960). Grandios, hier war wirklich garnichts los. Es gibt ganz schoen viele Ärsche der Welt! :-) Mount Airy- ein Ort zum Wegsein. Keine Menschen, geschlossene Geschäfte (seit 1961 wahrscheinlich). Auch die Nacht im Quality Inn mit Blick auf den Parkplatz samt Breast Biopsy Truck (wer möchte schon von einem Trucker...) und ständigem Überwachen durch diverse Polizeiwagen, war nicht wirklich beruhigender. Aber nach dem guten amerikanischen Kaffee (I'm getting used to it!) ging es mal wieder voller Freude weiter, zurück auf den Parkway. (Fortsetzung folgt)

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