Sonntag, 15. Juli 2007

So tun als ob...

...man joggen gehen würde. Man zieht sich Sportklamotten an, nimmt den MP3- Player (zwingend) und die Wasserflasche (optional) und geht dann mit einem angestrengten Gesichtsausdruck ... spazieren.

...man ein Auto reinigen würde.
Man fährt zu Auto Bell und bestellt das "Manager Special". Dann kommt der Auto Bell Mitarbeiter, fährt den Wagen durch die Waschanlage und wedelt anschließend mit dem Staubsauger im Innenraum herum. Zum krönenden Abschluss wird das Interieur großzügigst mit ArmorLite GEREINIGT (für die Unwissenden: es handelt sich hierbei NICHT um ein Reinigungsmittel, sondern eine Glanzpolitur). Danach noch flott das Auto mit dem gewählten Duft eingesprüht (Nichts zu wählen steht nicht zur Auswahl. Das geringste Übel ist immer noch "Babypowder" im Vergleich zu "Apple" oder "Tropic") und ganz wichtig: die Reifen schwarz angemalt! Taa-taa- ein klebriges, glänzendes und stinkendes, vor allen Dingen aber immer noch dreckiges Auto.

...man seine Hunde mag. Man kauft sich einen Welpen am Straßenrand in East Charlotte und sperrt ihn wahlweise auf dem Balkon, oder in der Wohnung ein. Hinterlassenschaffen werden in diversen Plastikbeuteln gesammelt und auf dem Balkon zur Schau gestellt. Ab und zu geht man mit dem Hund "gassi" (im aktuellen Medical Advise Flyer stand, dass das Ausführen des Hundes 295kcal verbraucht), oder anders gesagt: man geht die 10 Stufen im Treppenhaus hinunter macht zwei Schritte auf den Rasen, zerrt unterdessen ohne ersichtlichen Grund an der Leine des Hundes und kehrt in die Wohnung zurück.

...Sahne fettfrei sein könnte. Dass die als "fatfree" angepriesene Sahne natürlich nicht fettfrei ist, wird aus den Inhaltsstoffen ersichtlich: 45% Pflanzenöl. Dies qualifiziert meines Erachtens nach kein Produkt als Diätbestandteil, aber es geht ja hier auch um "so tun als ob".

...es Kaffee wäre.

...man die Weisheit mit Löffeln gefressen hat. Dann einen Deutschen fragen, wo GENAU in Russland denn nun eigentlich Deutschland liege.

...Hundeleckerlis auf Pizza gehören.


...die Häuser aus Holz wären. Es ist jedoch immer wieder faszinierend, dass die Maserungen jedes einzelnen Bretts in ganz Charlotte identisch sind. Sehr gut erzogenen Bäume!

...man Natur mögen würde.
Diese dann planieren, anschließend teeren und mit "Bud light" Dosen dekorieren. Fische können gerne lebend von der Angel gerupft werden und die letzten Minuten waidgerecht in einer Plastiktüte herumzappeln.

...man sich die Hände gewaschen hätte. Man nehme ganz viel Handsanitizer und verreibe diesen großzügig in den Handflächen. Für Spätfolgen wird nicht gehaftet - riecht aber gut.

...man in einem Rechtsstaat leben würde. Man darf nur nicht farbig sein oder wenig verdienen, nicht kritisieren und am Besten keine der 1.000.000 Regeln missachten. Dann muss man sich einfach nur noch damit arrangieren, dass ein Officer ohne jegliche Beweise ein Speeding Ticket ausstellen kann. Aber was sind schon 140$, hier geht es schließlich um die Freiheit.

Sonntag, 8. Juli 2007

Congratulations!

Ihr dürft mir zu meinem nächsten "Pull Over" gratulieren, aber diesmal mit Speeding Ticket!
"Nur mal kurz Kaffee holen!"...wurde dann ein 145,90$ Kaffee! Dafür schmeckt er aber zur Abwechslung gut!
Kaffee-Ticket-Rike1

Mittwoch, 4. Juli 2007

Zitate der Woche

Ich werde Klimaanlagenterrorist

Die Amerikaner sind immer die Dicken!

Hier riecht es immer nach Kartoffelchips und Pups. Mal mehr nach Chips, meistens mehr nach Pups.

Siemens?!-Ah, you're working for that furniture company!
(???)

Keep the ball low! (original amerikanisches Sprichwort meines deutschen Chefs)

You always have a choice! (Spiderman, Silver Surfer, National Guard, ...ach geht einfach ins Kino)

Donnerstag, 28. Juni 2007

Urlaub auf amerikanisch Teil II

Nun dürftet ihr euch von dem ausführlichen ersten Teil des Berichtes erholt haben:-) und deshalb geht es weiter!

Wir verließen North Carolina und kamen nach Virginia. Ich verschone euch nun mit dem Naturgeschwärme. Zusammengefasst war es ein weiterer Tag voller Tiere (Schlangen, Schmetterlinge, Wild, Opossums, Squirrels, Truthähne, etc.), Bäume, Berge und Täler. Vorbei an Roanoke ging es weiter Richtung Natural Bridge, die auch aus einigen Filmen bekannt ist. Ach ja, noch habe ich nichts über die horrenden Eintrittspreise für alles in den USA erzählt. Dann wird es Zeit: Sobald ein Ort, ein Ding oder Ähnliches als Sehenswürdigkeit definiert wird (und das geschieht ziemlich schnell), werden Eintrittspreise verlangt. So mussten wir für die Natural Bridge (ein ausgewaschener Felsen an einem Bach) 12,- $ pro Person zahlen. Auch für den Blowin' Rock wurden 9,- $ fällig. Also, seid vorbereitet, wenn ihr mal auf Reisen in den Staaten geht. Aber die Natural Bridge hat sich gelohnt. Ein schöner Spaziergang zu den naheliegenden Wasserfällen war eine schöne Abwechslung zum sonst eher amerikanisch geprägten Urlaub (der sogenannte "Fahr- Urlaub"). Das künstliche Indianerdorf hatte zum Glück schon geschlossen (die Squaws kamen uns schon mit Turnschuhen und Rucksack entgegen). Als Nachtstation war dieses Mal Lynchburg, VA vorgesehen (als Ehrung unseres Lieblingscocktails, der aber natürlich aus Lynchburg, Tennessee kommt). Lynchburg ist eine wirklich schöne Stadt. Wir mieteten uns im Holiday Inn (es gab leider nirgendwo mehr Hostels) ein, und konnten so die Innenstadt per pedes durchqueren. Der Abend wurde mit Wendy's abgerundet. Am nächsten Tag das übliche Spiel, bis auf das Hotelfrühstück, was ja bisher nie mitgebucht war. Das war eigentlich auch gut so, wie sich dann herausstellte. Natürlich waren wir wieder mal mit europäischem Standard an die Sache herangegangen: Buffet? Nee, man konnte sich eins der gesunden Varianten des kontinentalen Frühstücks auf der Karte aussuchen, was im vorgegebenen Preisrahmen von 10,00 $ lag. Ein wenig enttäuscht stopften wir uns die Pancakes und den Joghurt rein, fühlten uns mal wieder 10 kg schwerer und machten noch eine Stadtbesichtigung, bevor es dann durch den George Washington National Forrest auf den Skyline Drive in den Shenandoah Nationalpark ging.

Der Eintritt fuer den National Park betrug 15,00$, die wir aber gerne dem ordnungsgemäß gekleideten Ranger (Yogibär) gaben. Es folgte ein noch ruhigeres Stück Straße in einem eher flacheren Gebiet. Noch mehr Tiere, noch bessere Luft. Nach ein paar kürzeren Wanderungen (Strenous trails) stoppten wir etwa auf der Hälfte des Skyline Drives, um im Bid Meadows Lodge zu übernachten (in einem Cabin Appartment mit Blick über den National Park!). Hier stellte sich dann auch heraus, dass "Wild sehen" (schau mal da, 'n deer [dier]!) nichts Tolles ist. Die Viecher stehen auf dem Parkplatz rum, oder direkt neben der Terasse, reagieren weder auf Geräusche, noch auf Bewegungen von uns. Fehlanzeige... vielleicht eine taub-stumme und sehr hungrige Sorte Wild.

Am nächsten Tag wurde unserer Naturteil des Urlaubs grandios von dem Erblicken eines Bären (ja ein echter, junger Braunbär...und keiner hat ihn tot geschossen -war ja auch kein Problembär, wie Bruno- das tun wir ja gerne in Deutschland.) gekrönt. Den Bären haben wir aber zugegebenermaßen nur entdeckt, weil diverse Autos bereits auf der Straße angehalten hatten, um die richtigen Urlaubsfotos für zu Hause zu knipsen. Das haben wir dann natürlich auch gemacht (das Foto mit dem schwarzen Fleck im Gebüsch).

Alles in allem ein wunderschöner Fleck Erde!

Aber noch waren wir ja nicht zu Hause, und so legten wir noch einen Zwischenstopp in Richmond ein. Und hier keine Empfehlung, sondern eine Warnung: kehrt niemals im Massad Hotel ein (Empfehlung des Lonely Planet)! Naja, das heisst, außer ihr moechtet den gezahlten Preis nach Beschwerde wieder zurückerhalten. Zufrieden und durchgeschwitzt (ja, ich boikottiere immer noch alle Klimaanlagen dieser Welt) kamen wir dort an und bezogen unser Zimmer. Die Fotos könnt ihr ja in der Gallerie bestaunen: nicht schoen aber selten- und das alles für den grandiosen Preis von 96$. Hier hat man die einmalige Chance mit den Beinen in der Badewanne auf Klo zu gehen (oder andersrum), Lungenkrebs und einen Hörsturz von der Klimaanlage zu bekommen, die NBA- Finals zu verpassen und einen bleibenden Rückenschaden zu bekommen.

Kurz gesagt: es war die Horrornacht schlechthin. Die Federn der Matratze hatten sich in unsere Bandscheiben gebort, die Hitze hatte unseren Körper ausgetrocknet, die Klimaanlage hat unsere Schleimhäute anschwellen lassen und geschlafen haben wir auch nicht wirklich. Nachts wurde Elmar dann vor dem Hotel Zeuge (vielleicht wird das aber auch extra für die Touristen inszeniert?!) des ersten Undercovereinsatzes der Polizei. Kurz die Fakten: zwei Farbige, ein fetter Cadillac, Zivilpolizisten, 2 gezogene Waffen (polizeiseitig), Verstärkung (auch polizeiseitig), Abtasten nach Waffen, Durchsuchung des Objektes (damit meine ich das Auto), höchste Anspannung, Alarmstufe rot, brandgefährliche Aktion...und ein abschließend gemurmeltes "Bitte weiterfahren!". Sowas kann man wohl getrost unter der Kategorie "Erniedrigung auf höchster Stufe" einordnen.

Richmond ist nicht nur aus diesem Grund KEINE Reise wert.

Mit Vorfreude auf zu Hause und vielen schoenen Gedanken über die Appalachen fuhren wir nach Charlotte zurück (zur Feier des Tages wurde zeitweise die Klimaanlage aktiviert)!

Es leben die Brunos dieser Welt! RIKE

Samstag, 23. Juni 2007

Ferien auf amerikanisch

Almost heaven, West Virginia
Blue rich mountains, Shenandoah River.
Life is old there, older than the trees,
Younger than the mountains, growing like a breeze.


Am 03. Juni ging es los zu meiner ersten Reise in den Staaten. Von Charlotte fuhren wir über die gewohnt schlechte Interstate nach Ashville. Das Rätsel der Interstate wird sich wahrscheinlich nie lösen: Wo kommen diese Millionen Reifenteile her, die ständig, und wenn ich ständig sage, meine ich das auch, auf dem Standstreifen oder auch mitten auf der Autobahn herumliegen? Wo sind die Autos und Trucks dazu? Bei dieser Anhäufung von Reifenteilen, trotz wöchentlichem Reinigen der Autobahn durch Sträflinge (Inmates working), muss die Wahrscheinlichkeit sehr hoch sein, das Platzen dieses Teiles mitzuerleben- doch Fehlanzeige. Lernt man in den Staaten das Fahren mit geplatzten Reifen in den Fahrstunden? Gibt es überhaupt Fahrstunden? Warum vergessen die Amerikaner die Reifen instandzuhalten, wo diese doch unübersehbar groß sind? Ein weiteres Rätsel ist das, der verlassenen Fahrzeuge auf dem Standstreifen. Auch diese gibt es zu Hauf. Meistens haben Sie einen Aufkleber von der örtlichen Polizei auf der Windschutzscheibe und- jetzt kommt der Rätselteil- eine Plastiktüte in der Fensterscheibe auf der Fahrerseite eingeklemmt. Nein, ihr Lieben, es handelt sich dabei nicht um den Airbag! Eine der möglichen Theorien (die Wege sind hier lang, und lassen viel Raum für Hirngespinste) ist die, dass dies das Zeichen für die Abschleppunternehmen ist, dass der Wagen freigegeben wurde. Hm, für weitere Vorschläge, oder aber auch die wirkliche Lösung, bin ich jederzeit offen.

Nach ca. 3,5 Stunden Fahrt sind wir dann in Ashville im ArtHaus (ja: hAUs) angekommen. Nach den ersten Wochen Charlotte mit samt seiner spießigen, sauberen, künstlichen, strengen Fassade konnten wir richtig Aufatmen, als wir in dieser Hippiestadt angekommen sind. Nicht nur, dass die Stadt von jungen Leuten und Cafés gefüllt war, sondern auch die hohe Anzahl an Künstlern (Tanz, Musik, Malerei) durch die ansässige Uni, trug dazu bei, dass man ein bisschen in das normale (aus der Sicht "Rest of the world, but not USA") Leben zurückkehren konnte.Nach einem weiteren schlechten amerikanischen Kaffee, der aber in Ashville natürlich ein bisschen besser schmeckte (die Psyche), wurde der Tag von einem perfektem Essen beim Asiaten (ein NICHT fritierter Fisch) und einem Reggaekonzert im Wildwings gekrönt. Wer hätte das in den letzten Wochen erwartet. Nachdem wir dann am späten Abend von dem Besitzer des ArtHaus Hostel über seine gesamten Familienverhältnisse und derzeitige laufende Gerichtsverhandlungen aufgeklärt wurden (aufgrunde des zeitlichen Ausmaßes seiner Schilderungen, musste er diese kurz unterbrechen, um seine Sinne in seinem Zimmer zu... na sagen wir mal, erweitern), schliefen wir zufrieden ein.

Am nächsten Tag ging es dann mit dem weißen Toyota Corolla (ich verweise so ausdrücklich darauf, um den aufregenden Charakter dieses Wagens zu betonen) auf den Blue Ridge Parkway. Diese öffentliche Straße führt durch die Apalachen von Süden nach Norden. Unser erstes Ziel war der Grandfather Mountain, was zugleich auch die höchste Stelle der Apalachen war (1800m). Auf dem Weg dorthin erkannten wir auch die Strecke wieder. Hier ist nämlich schon der gute alte Forrest Gump gelaufen (bestimmt war das ein europäisches Double...laufen, pfff). Nun wissen wir auch, warum er auf einmal keine Lust mehr hatte: bei dieser Steigung, wäre uns das wahrscheinlich schon viel früher so gegangen! Der Grandfather Mountain selbst, bot einen wunderbaren Blick über die blauen Berge. Ein weiterer Tag, der dazu beitrug, dass man sich ein wenig mehr im Gleichgewicht befinden konnte. Erst jetzt fiel mir auf, dass es in Charlotte nur künstliche Bäume gibt. Aber selbst diese Bepflanzung (noch konnte ich nicht nachweisen, dass das Baumaterial Plastik war) ist sehr rar. Auch die Luftqualität ist natürlich dank des Wetters und der großzügig bemessenen Abgase nicht gerade die Beste. So fühlten wir uns mitten in dem Biosphärenreservat einfach gut. Selbst meine ausgeprägte Lust am Autofahren wurde doch wieder zu neuem Leben erweckt. Selbst mit dem unsportliche Toyota machte das Serpentinen fahren einen Riesenspaß. Schon hier begegneten uns die ersten Motorradfahrer (natürlich nur Harleys)! An alle Moppifahrer: das ist die schoenste Motorradstrecke, die ich je gesehen habe. Nach unseren ersten Kilometern mitten in der Natur entschieden wir uns für Blowin Rock, NC! Dort nächtigten wir im Cliff Dweller's Inn mit Blick über einen See (natürlich mit der obligatorischen Fontäne in der Mitte. Zuviel Natur wäre unerträglich!) und die Berge. Der Hunger packte uns, und so aß Elmar die besten Rippchen seines Lebens und ich (weniger beeindruckend, I know) den besten Veggie- Burger (auch mit Raucharoma). Dazu gab es den besten selbstgemachten Ice Tea und Live Musik.So froren wir satt und zufrieden mit unseren Ice Teas in dem, wie immer, ausreichend gekühlten Bar-b-que Restaurant vor uns hin.

Nachdem wir uns entschlossen hatten den Fun Park Tweetsie (Goldschürfen und Indianer gucken) zu sparen, fuhren wir nach einem weiteren amerikanischen Kaffee mit wunderbarer Sicht von unserem Balkon aus weiter. Auf der Fahrt Richtung Blue Ridge PArkway bestaunten wir "Inmates at work", lauter Häftlinge und ein dicker Officer, die den Müll (also die Reifenteile) einsammelten, natürlich nicht der Officer, der hatte ja die Hände voll (na mit was denn wohl?). Wieder auf dem Parkway angekommen konnten wir wieder die Ruhe und die gute Luft genießen. Das taten wir wirklich. Wir durchquerten "Deep Gap", überquerten den Bluff Mountain und das Fox Hunter's Paradise. Wenn die Amis Parks anlegen, dann aber richtig: alle 2 Meilen mindestens gab es einen Aussichtspunkt. Wir fielen natürlich wieder unangenehm auf, da wir einige (nein nicht alle...) dieser Overlooks ansteuerten und den Blick über die Berge schweifen ließen. Einst stand genau hier ein Pinto (das ist ein Pferd) mit einem Indianer auf seinem Rücken. Beide überblickten das Land und schauten nach den herannahenden Büffelherden (ich habe mich integriert...)! Ach, ganz falsch. Der Amerikaner zeigte uns wie es richtig ist: kurz mit dem Auto an den Overlook fahren- kurz stehenbleiben- alle Familienmitglieder einmal staunen- weiterfahren. Der Trick: NICHT AUSSTEIGEN! Warum auch, man kann ja auch so alles sehen:-)!

(Für alle die denken, ich wäre negativ, würde mich nur aufregen, mich nicht integrieren, den sei hiermit nochmals versichert, dass dies so nicht der Fall ist! Ein bisschen schwarzen Humor darf ich mir doch bewahren. Der ist hier außerdem überlebenswichtig.)


Rundum zufrieden fuhren wir die Serpentinen entlang, genossen den Ausblick und die gute Lust unterlegt von Countrymusik- so wie sich das gehört. Selbst der Polizeiwagen, ein selten gesehenes Objekt in den Apalachen), der uns schon ein Weilchen folgte, konnte uns nicht mehr aus der Ruhe bringen. Wir waren ganz unseren Cowboy- und Indianerträumen ergeben. Bis das fast schon vergessene, jedoch gefürchtete 3 stimmige Hupen zu hören war (es ist wirklich genauso wie damals bei Ghostbusters!) und der Polizeiwagen hinter uns blinkte. Gerade noch kamen wir zum Stehen auf dem letzten Stück des Overlooks. Stille in unserem Wagen und leichte Unruhe...klopfen am Fenster-artig nicht bewegt- "Guten Tag, Führerschein"-die Hand an der Waffe- Elmar, total professionell und ruhig (alter Verbrecher!): "Der ist in meiner Hosentasche!" -langsames Greifen nach dem Führerschein- der Griff der Waffe wurde fester- Rike bewegte sich keinen Milimeter, selbst die Augen waren festgenagelt- Übergabe des Führerscheins-kritischer Blick-"wem gehört das Fahrzeug?- Mietwagen, der Vertrag ist in meiner Tasche im Fußraum- mein Einsatz: in Zeitlupe erneute Übergabe- "Geht es Ihnen gut? Ich bin Ihnen gefolgt und Sie haben mindestens 10 mal die gelbe Mittellinie überfahren. Ich möchte nur feststellen, ob alles ok ist!"- "Oh, sorry. Yes!"

Puh, fertig. Überlebt. Es ging eigentlich, denn der Polizist war ja anscheinend eher ein entspannter Bursche. Das Überfahren der Mittellinie hat sich aus dem Vermeiden der 0,5m- Durchmesser Schlaglöcher ergeben, aber das wollten wir dann doch nicht erklären. Dies ist übrigens endlich mal ein nachvollziehbarer Grund einen großen Pick-up zu besitzen! Nachdem die Stimmung dann doch getrübt war und der Indianertraum zerplatzt, machten wir uns auf Richtung Nachtlager: Mount Airy Spielort von Mayberry (Andy Griffith Show, 1960). Grandios, hier war wirklich garnichts los. Es gibt ganz schoen viele Ärsche der Welt! :-) Mount Airy- ein Ort zum Wegsein. Keine Menschen, geschlossene Geschäfte (seit 1961 wahrscheinlich). Auch die Nacht im Quality Inn mit Blick auf den Parkplatz samt Breast Biopsy Truck (wer möchte schon von einem Trucker...) und ständigem Überwachen durch diverse Polizeiwagen, war nicht wirklich beruhigender. Aber nach dem guten amerikanischen Kaffee (I'm getting used to it!) ging es mal wieder voller Freude weiter, zurück auf den Parkway. (Fortsetzung folgt)

Montag, 28. Mai 2007

Supersizin' ourselves!

Aus gegebenem Anlass soll der heutige Beitrag unserer Hauptbeschäftigung gewidmet sein...dem essen. Dies beinhaltet den zeit intensiven Vorgang Einkaufen und natürlich das Essen selber.

Beides ist hier fast rund um die Uhr und überall möglich, und somit die perfekte neue Freizeitbeschäftigung. Gut- so neu ist sie nicht, denn ich, genauso wie Elmar, der mich hier derzeit begleitet, sind ja egal wo überall auf der Welt, immer auf der Suche nach dem neusten, ekligsten, leckersten Essen!

Hier ist nun das Paradies auf Erden, zumindest, was buntes, fritiertes Essen angeht. Hier werden bisher bekannte Essensformen in ganz neuen Varianten angeboten (Käse aus der Sprühdose, blaue Tortillachips, Cola mit Vitaminen, fettFREIE Schlagsahne- nicht zu verwechseln mit fett reduziert!). Doch nun der Reihe nach:

1.Essen outside

Schnell ist gut und die Regel hier. Es gibt das beste Fast Food der Welt. Wir testeten bereits „Jack in the box“, Moe's, McAllister, Carolina Wings, Five Guys und diverse andere kleinere „Restaurants“. Fast alles besucht man hier im „Drive thru“, schon allein das ist dann ein Grund hier unbedingt ein Auto zu besitzen. Am Mikrofon wird man dann mit einer meist nuschelnden aber sehr freundlichen Art nach den Wünschen gefragt. Wenn ihr glaubt, dass es mit „Ein Cheeseburger,bitte!“ getan wäre, liegt ihr komplett falsch: Mit BBQ, A1, Caesar, Thousand Island, Blue Cheese, Ranch, Monterey, Blablasauce ??? Mit Salat, Tomaten, Jalapenos, Pilzen, fried Zwiebeln (für die Zukunft, denn es wird hier bestimmt häufiger vorkommen: fried= frittiert), Paprika....???Mit Kartoffelbrötchen oder Weizenbrötchen...? ARRRRGGGHHH! ICH WILL DOCH NUR NEN BURGER UND ZWAR SCHNELL!!! Aber das ist das Land des „Freedom of choice!“ und das nehmen sie ernst! Die Freiheit zu wählen, wird hier eindeutig zur Pflicht zu wählen. Man kann hier alles aussuchen und verändern, wie man es möchte. Nichts muss wie das Standardangebot bleiben, und es wird ohne ein Augenzucken (naja, wenn man zuviel Gemüse nimmt, wird schon komisch geschaut:-)) hingenommen. Das ist ein großer Unterschied, zu unserem mürrischen deutschen Verkäufern.

Alles ist hier ist eigentlich lecker und fettig. Das Fish Sandwich von Jack in the box ist sehr zu empfehlen, genauso wie die Burger und die Fries von Five Guys. Also soviel zu unseren „Ausgeh-Tips“!

Nach diesen ganzen Fast Food Erlebnissen, haben wir aber auch noch von einem wunderschönen Abend im „Cajun Queen“ Downtown zu berichten. Dieses Restaurant bietet, wie man aus dem Namen schon unschwer erkennen kann, Cajun Food. Und das ist unglaublich gut und lecker. Es gab als Vorspeise BBQ Shrimps und Fried Green Tomatos (!!! Endlich, nach so häufigem Ansehen des Films). Als Hauptspeise gab es im Wesentlichen 4 Varianten zur Auswahl, die dann jeweils mit Shrimps, Huhn oder Flusskrebsen kombiniert werden konnten. Ich entschied mich für Etoufee (braune herzhafte, leider mit nichts zu vergleichende braune scharfe Soße und Reis) mit Crawfish (Krebs) und Elmar wählte Diane mit Crawfish (Knoblauch, Pilze, Petersilie). Als Topping auf das sehr gute Essen kam noch die Cajunband, bzw. an unserem Abend eher Dixie. Selbst alle unter euch, die diese Musik sonst nicht so lieben, würden bei dem Anblick der 3 alten Südstaaten- Amerikaner in Bundfalten-Jeans und teilweise ohne Zähne, dahin schmelzen. Selten habe ich so süße Musiker gesehen (Robbie Williams, es tut mir leid!). Es entstand der Plan einer, bzw. zwei Rentnerbands, die Elmar und ich mit 80 gründen möchten (die Jungs und die Mädels)! Als dann von unserem übermotivierten Kellner auch noch die bisher auf 15° kühlende Klimaanlage gedrosselt wurde, war der Abend perfekt.

2.Cocktails und Bier

Überall auf der Welt muss es einen Lieblingscocktail geben. Nach dem die lange und schöne Gimlet-zeit durch die White Russian-zeit abgelöst wurde, fand Elmar in unserer Cocktailbar im Edelviertel Ballantyne einen potenziellen Kandidaten: die Lynchburg Lemonade. Ein frischer Cocktail bestehend aus Jack Daniels, Triple Sec, Sour, Sprite! Für Sour würden wir in Deutschland ein bisschen Zuckersirup und Zitronensaft nehmen. Hier gibt es das in natürlich gelber Farbe (siehe Fotos) schon fertig.

Dies ist also nun auch nach einem Besuch im Liquorstore unser Heimgetränk. Was man dazu wissen muss ist, dass hier peinlichst auf das Alter geachtet wird Verständlicherweise, denn wer hier minderjährigen (unter 21) Alkohol verkauft, wird bestimmt gleich in die Todes.... naja wird halt ordentlich bestraft! So muss man immer fleißig seine ID vorzeigen. Bei mir war das dann der Pass, bei Herrn Piening der Personalausweis. Bei letzterem wurde sofort gefragt, ob das denn überhaupt ein offizielles Dokument der Bundesrepublik Deutschland wäre. Als Antwort folgte nur ein ungläubiges „Sure!“ seitens Elmar.

Ein Jugendlicher hatte seine ID nicht mit, woraufhin sein Freund zahlen wollte. Dies wurde genehmigt, nachdem die beiden raus sind, draußen das Geld tauschten und wieder reinkamen. Vielleicht gibt das einen kleinen Einblick auf die Angst vor den Auswirkungen der Gesetzes“übertretung“.

Bier ist hier unzumutbar, wenn man frisch aus Deutschland kommt. Gar nicht zu empfehlen ist Miller light oder auch irgendein anderes stark bunt eingekleidetes Bier (silber, blau...). Nach einigen Tagen in den Staaten gewöhnt man sich nicht nur an das Chlorwasser, sondern auch an das Bier. Und so trinken wir mit wachsender Begeisterung Juengling Lager! Sehr zu empfehlen:-)!

3.Soft Drinks und Kaffee

In den diversen Supermärkten hier vor Ort (von Metrogröße bis unvorstellbargroß) erhält man alles was man sich in seinen kühnsten Softdrinkträumen nur vorstellen kann. Von Mountain Dew, bis alle möglichen Sorten von Coke und Pepsi, Lemon Lemonade, Sweet Tea und Säfte, die allerdings für den allgemeinen europäischen Geschmack ungenießbar sind (es sei denn man steht auf Sunkist). Das alles gibt es zwar auch in großen Gallonenflaschen (nicht kleckern sondern mal wieder klotzen), aber gekauft werden eher die ordinären Dosen oder 0,5l-Flaschen. Die Dosen gibt es dann in praktisch stapelbaren Pappkartons, so kann man unglaublich viele Waren in den Softdrinkgang packen und es sieht gleichzeitig auch viel geordneter aus, als in unserern Getränke Hoffmanns. Alle Softdrinks gibt es natürlich in light oder normal. Die Colasorten sind hier ergänzt durch die healthy option: Coke plus (plus Vitamine und Mineralien), denn es ist ja nicht so, dass hier keiner auf die Gesundheit achten würde! Manche Menschen, auch mir ist einer bekannt, haben die Mission alle Gatorade Sorten zu testen. Geschätzte 25 Sorten könnte ich benennen. Die Farben reichen von zart rosa, über knall lila bis hin zu ozeanblau. Der feuerrote Drink nennt sich Gatorade Fierce! Leider können wir euch zu diesem vielversprechenden Getränk noch keinen Bericht liefern. In den Restaurants erhält man die Softdrinks mit geschätzt einem Kilo Eis (wir Deutschen trinken alles immer lauwarm...) und meistens in einem 1l Becher. Free Refill ist Gang und Gebe! Das nenne ich mal Service! Achtung: nicht zu lange mit dem trinken warten, denn ansonsten nimmt der doch ungewohnte Chlorgeschmack rapide zu. Wer allerdings auf Hygiene oder Schwimmbäder (Menschen, die auf beides zugleich stehen, sind uns nicht bekannt) steht, mag vielleicht auch diesen special taste:-)!

Kaffee ist genauso amerikanisch, wie auch das schon beschriebene Bier. Wer schon immer mal gefärbtes, heißes Wasser trinken wollte...! Aber es gibt ja die erfolgreiche Kaffeekette Starbucks. Hier schmeckt alles so wie immer, und ist durch den Dollarkurs im Gegensatz zu Europa auch erschwinglicher. Zu Haus wird die gute Black & Decker- Kaffeemaschine bemüht. Auch hier habe ich mich bereits von Anfang an auf den Starbuckskaffee verlassen. Davon 2,5 gut gehäufte Esslöffel pro Becher und einen Schuss Coffee Mate und der Kaffee ist fertig. Achtung: sollte jemand auf die brilliante Idee kommen Coffee Mate mit Geschmack auszuprobieren (z.B. French Vanilla), dann behaltet im Gedächtnis, dass man einen Blick auf den enthaltenen Zucker werfen sollte, bevor man gewohnt großzügig den Kaffee verfeinert:-)!

4.sonstiges Essen und Eis

Die meiste Zeit habe ich sicherlich mit Arbeiten verbracht, doch an zweiter Stelle kommt direkt das Einkaufen- nein, nicht wie ihr denkt Shoppen, sondern Lebensmittel einkaufen. Von Walmart Superstore (ihr wisst garnicht, was „Super“ bedeutet), Food Lion, Harris Teeter, Eckhart bis hin zum Edelsupermarkt Fresh Food. Ich kann nicht alles beschreiben, was einem auffällt, da müsst ihr schon herkommen und selber schauen und staunen. Das Angebot ist so groß, dass man niemals unter einer Stunde wieder an die frische Luft kommt, und das ist schnell. Alles ist bund, und obwohl ich mit Elmar bereits Experte sein müsste, habe ich immer noch keinen wirklichen Überblick über die Anordnung und das Angebot. Gemüse und Obst ist selten oder teuer, aber zu bekommen. Und auf dem örtlichen Farmer's Market bekommt man ein reichliches Angebot zu guten Preisen. Dort war ich jedoch noch nie. Elmar und ich achten bisher also trotz des ganzen Fast Foods auf eine Portion Salat pro Tag, sehr vorbildlich, wie ich finde! Es gibt immer wieder Neues zu entdecken und zu bestaunen. Bekannte Produkte werden hier, wie angedeutet, in ungewohnten Farben oder Formen angeboten. Die quietschgelbe Sprühbutter (I can't believe it's not butter!...Wir schon!), die natürlich keine Butter in unserem Sinne ist, wurde auf die Nicht-Probieren-Liste gesetzt. Ansonsten wird alles was uns neu, gefährlich, außergewöhnlich und anders vorkommt mitgenommen. Besonders die Desserts lassen den Unterkiefer entgleiten. Wir werden uns bemühen euch diverse Fotos zur Verfügung zu stellen, doch einen haben wir bereits getestet inklusive Bilddokumentation: die Take it, and bake it Sweet Pizza. Ein dünner Teig bedeckt von Schokoladenstreußeln und -soße, Keksen und Marshmallows. Diese wurde von uns gebacken und sollte eigentlich verspeist werden. Elmar gab bereits nach 2, ich nach 4 Bissen auf. Wir wollten es dann doch nicht bis zum Äußersten treiben! Auch das Eis, das manche von euch ja bereits aus Deutschland kennen (Ben&Jerries (woran die Herren gestorben sind, kann in dem Film „Supersize me“ nachgeschaut werden) und Haegen Dasz) gibt es hier zu Hauf und in noch mehr Sorten, z.B. Ben&Jerries „Everything but the“ mit (es tut mir leid, das dauert jetzt ein bisschen) a collision of Choclate Ice Cream&Vanilla Ice Cream mixed with HEATH Bar Chunks, White Chocolatey Chunks, Peanut Butter Cups& Chocolatey Covered Almonds! Das alles für 2,50-3,50$! Für alle Nachtischfans ist hier also gesorgt, aber keine Angst: jede Sorte gibt es selbstverständlich auch in fat free!

Weitere Highlights werden euch in Auszügen natürlich sofort mitgeteilt. Wer jedoch nach diesem ersten groben, aber zugegeben langen, Überblick bereits den Drang verspürt, beschriebenes überprüfen zu wollen, ist jederzeit herzlich eingeladen!

Bis dahin Fat Fred und Elmar-shmallow

Mittwoch, 23. Mai 2007

Sicherheitswahn!

Heute: Organisierte Schutzmassnahmen in Deutschland

Was ich ganz vergessen habe in den Blog zu schreiben ist doch mein
Erlebnis zum Thema Reisesicherheit am Flughafen Tegel, Berlin Germany!

Und hier ist die Story, wenn auch verspätet!


Wir sind am 30.04.2007 in aller Herrgottsfrühe am Flughafen Tegel, Berlin eingetroffen. Vorab habe ich mich ausgiebigst über die aktuellen
Sicherheitsbestimmungen für Flüge nach Amerika erkundigt und alles für deren Einhaltung getan. Dank dieser Bestimmungen waren wir dann also
gemeinsam 2 Stunden ohne Beschäftigung am Flughafen Tegel. Der morgendliche Kaffee wurde eingenommen, und wie es der Zufall will,
wurden wir Zeuge eines risikoreichen Vorfalls:

Eine einsame Tasche stand verlassen im Bistrobereich. Nach einer undefinierten Zeit erspähte Mitarbeiter 1, normales Bodensicherheitspersonal, die Tasche. Man sah
das Blitzen in den Augen, des sonst eher trübseelig aussehenden Mitarbeiters. Die Chancen als Held in die Geschichte der Menschheit
einzugehen stiegen rasant. Aufgeregt wurde in das Walkie Talkie gesprochen. Gehorsam wartete Nr. 1 auf Verstärkung. Er hielt die Leute vom betroffenen Tisch so gut es ging fern ("Nee Entschudijung, wir wissen jetzt nich was mit der Tasche hier is'!"). Nach einigen Minuten kam der
wichtige Mitarbeiter 2. Dieser kam im Securitywagen mit Alarmbeleuchtung (dicker Mann mit Stretch-shirt und Schnäuzer...denn die wichtigen Leute, sind immer die dicken mit Schnäuzer). Beide (Dick und Doof) standen nun direkt in der Gefahrenzone der vermeintlichen Bombe. Mitarbeiter 2 sprach mit noch
nicht anwesenden Kollegen via Handy. Beide schirmten manuell den Gefahrenbereich in einem nicht klar definierten Spielraum ab. "Nein,
bitte setzen Sie sich einen Tisch weiter!" Da der Tisch aber in der Mitte des Bistrobereiches stand, waren auch zwei Ordner das Minimum, da
ja von BEIDEN SEITEN Menschen in der Nähe des Tisches sitzen wollten. Wir, die bereits von Anfang an dort saßen, durften aber weiterhin da
verweilen.

(Zeitsprung: 10 Minuten später und mehrmaliges Hin- und Her- Gerenne der beiden Experten)

Zwei weitere Kollegen trafen ein. Der Bereich sollte jetzt mit einem Ein-Meter-Durchmesser abgeschirmt werden. Dazu wird Mitarbeiter 5 gerufen, der das Absperrband bringt. Mitarbeiter 4 bringt das Band an. Wir mussten bereits vorher den Gefahrenbereich verlassen und uns doch bitte
2 Tische weitersetzen (Gefahr steigt).

Gemeinsames Rumstehen...Sorry...Beraten der gesamten Mannschaft folgte. In uns erwachte langsam auch die zentrale Frage...WER BESEITIGT
DENN NUN DIE TASCHE? WER MUSS SIE ANHEBEN?

Es wurde per Ohr geprüft, ob die Tasche tickt (kein Scherz)! Weiteres ratloses Rumstehen.

Mitarbeiter 4 rief nun die Polizisten an, die dann auch schnell, aber relaxt zu zweit am Tatort des Schreckens ankamen.

Zu diesem Zeitpunkt hatten Elmar und ich bereits einige Lachkrämpfe hinter uns, die ersten Lachtraenen flossen.

Schritt 1000: Man erweitere den Gefahrenbereich!

Wir mussten dann auf allgemeine Anweisung der immer wichtiger aussehenden Leute, das Gebäude verlassen. Die Zigarette wurde genau an dem betroffenen Tisch geraucht, nur eben hinter der nach außen zeigenden Glasscheibe. Hm, aber das war ok, denn wir waren uns sicher, dass der Flughafen Tegel komplett mit bombensicherem Glas ausgestattet ist.

Nach ca. einer halben Stunde und diversen Telefonanrufen war die Tasche immer noch nicht entfernt. Die Wetten liefen, wer denn nun der arme
Mitarbeiter werden würde, der keinen mehr anrufen könne und dann doch die Tasche entfernen müsse? Oder würde die Telefonkette von vorne beginnen?

Leider kam es nie zu einer Auflösung, denn am Höhepunkt der Aufregung und Panik (unter den Mitarbeitern der Sicherheitsabteilung) kam eine
alte Dame und holte ihre Tasche ab.

Na meine Lieben, da dachte ich, die Amis würden mich übertrieben durchchecken, warten lassen und vielleicht festnehmen...und dann passiert schon so etwas schockierendes am internationalen Flughafen Berlin Tegel.

Mann, mann, mann, Dinge gibts, die glaubt einem niemand!

Samstag, 12. Mai 2007

Country Roads...West Virginia...Blue Rich Mountains

Mein erster Ausflug war eigentlich nur indirekt einer. Am Sonntag ging es in aller Herrgottsfruehe zum Siemensgelände, nachdem ich auch am Samstag schon dort auf dem Familientag war... Bisher besteht Amerika also noch ziemlich doll aus Siemens- und ok: Walmart! Aber vielleicht ist das ja auch so:-)

Sonntag fuhren wir dann alle gemeinsam zu einem Workshop (mit uns selbst) in die Great Smokey Mountains, durch Dollywood und Pigeon Forge. Nachdem die guten McMuffins reingedrückt wurden, morgens um halb acht versteht sich. Zack, zauberten die Kollegen die Dinger aus Ihren Taschen. Mmmmmh das konnte ja nur ein gelungenes Wochenende werden.

Wow, Amerika pur, wie das ja bereits auch in dem schon oft gelallten und gesungenen Country Roads beschrieben wird. Wir waren in einem Holzhaus untergebracht mit Blick auf die Berge. Ach ja und da waren ja noch die zwei Spas auf der Terasse, die super Betten und die amerikanische Küche! Die Fotos findet ihr wieder in dem erweiterten Picasaalbum.

Alles war wirklich sehr schön, nur das auch der kleinste Freizeittermin - wandern - der Arbeit zum Opfer viel...wirklich!

Dafür konnte ich allerlei amerikanische Gepflogenheiten beobachten: beim Essen, das sehr variantenreich aus Sandwiches, Burger, Hotdogs, Bacon oder Baked Beans bestand, taten sich doch teilweise Abgründe auf: Mit dem amerikanische Bier (naja, entschuldigt die Bezeichnung) durften wir uns nicht an den Abendbrottisch setzen, an dem die streng gläubigen Christen saßen. Alkohol ist strictly forbidden, und anscheinend so streng, dass man eben nicht einmal auf einen Meter an solch einen Trunkenbold ran darf. Stimmt, der liebe Gott schaut ja auch von oben runter, und dann sieht er nur das Bier und nicht genau zu wem es gehört...ist ja auch nicht mehr der Jüngste!

Ich wurde auch gut durchgefüttert mit Veggiepatties und Black-Bean Patties. Dir Barbeque- Meister waren jedoch stark verunsichert und wollten die ganze Zeit wissen, woran man denn erkennt, wenn diese DINGER durch sind? Verzweifelte Gesichter in Schürzen vor drei Grills in einer großen Fettlache stehend.

Es war abgesehen von der Arbeit, über die wir hier nicht sprechen wollen (wir, das sind ich und hm...der Laptop, mein einziger Freund:-(, jedoch ein interssantes Wochenende (Sonntag - Dienstag), an dem Marco mit den Truthähnen im Wald gesprochen hat, an dem wir den Discopool genossen haben mit Blick auf die Berge und auf der anderen Seite die überfleißigen Kollegen, die auch nachts noch arbeiteten. Ein Workshop an dem ich viel englisch gelabert habe und die amerikanische Gastfreundschaft genießen durfte, an dem ich 10 Stunden in einem großen (denkt euch einfach europäisch sehr sehr groß und noch ein bisschen mehr) weißen SUV chauffiert wurde. Letzteres wurde auf der Rückfahrt jedoch durch meine kotzende Kollegin (geboren in...na?! Bangkok...Danke Mirko für das Vorwarnen) ein bisschen unangehm. Um ein Uhr nachts kamen wir dann also heute (Mittwoch) wieder in Charlotte, NC an. Alle fertig und das bin ich auch immer noch.

Heute ging es jedoch weiter. Und aus gegebenem Anlass möchte ich euch heute noch etwas beibringen:
"Wie halte ich eine amerikanische Sitzung?!"

Man lade in fünf Minuten Leute ein. Die Teilnehmer müssen zu sehr unterschiedlichen Zeitpunkten im stets geöffneten Besprechungsraum erscheinen. Dies geschieht in einem Zeitrahmen von etwa einer halben Stunde, kann aber beliebig ausgeweitet werden.

Alle bringen ihren Laptop mit und können so, die meiste Zeit der Besprechung bessere Dinge tun als zuhören. Am besten man verschickt mails an denjenigen, der den Beameranschluss an seinem Notebook hat. Wenn man zuhört fragt man aber besser nichts, dies würde ja zu weiteren Aufgaben führen können oder zur Verlängerung der Sitzung. Und sowieso, was war denn eigentlich das Besprechungthema? Nachbar fragen? Die Erfolgschancen sind gering, denn der kam eine halbe Stunde zu spät.

Handys können stets angelassen werden. Wenn Sie klingeln erst nach dem zweiten rangehen und dann im Raum telefonieren oder außerhalb. Meistens jedoch letzteres, denn die Gespräche dauern im Allgemeinen lange. Man darf keinen Unterschied zwischen Familie- und Arbeitsanrufen machen.

Dann diskutiert man auch mal über ein themenangegiedertes Problem, schweift ab und driftet zu anderen Problemen oder privaten Themen, die man mit dem Besprechungsleiter eh noch bereden wollte. Dann schleicht man sich nach und nach aus dem Raum, oder gibt ganz offiziell Gründe an, warum man mal kurz oder wie lange auch immer weg ist.

Die, die das Prozedere nicht verstanden haben, sitzen als letztes im Raum und haben verloren. Sie fragen sich: Was war das Thema? Ist die Sitzung vorbei? Wer macht was und wann? Wo sind alle, und kommen sie nochmal wieder? Haben wir nicht zugehört und etwas verpasst?...und das waren wir...die Infojahrmenschen.

Na dann, mal locker machen!

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